“Person unter Trecker eingeklemmt” – so lautete die Alarmierung der Großleitstelle Oldenburg, am 27.02.2016 für die Ortsfeuerwehr Rodenkirchen, Esensham und den Rettungsdienst.
Kein realer Einsatz, sondern eine angesetzte Übung musste an diesem Sonnabend bewältigt werden. Ziel dieser Übung war es, die Zusammenarbeit von Feuerwehr und Rettungsdienst weiter zu fördern und gelerntes in der Praxis zu vertiefen. Diese Übung gehört zu dem Ausbildungskonzept des Rettungsdienstes. Schon seit mehreren Jahren finden regelmäßige und gemeinsame Übungen sowie Fortbildungen insbesondere mit der Feuerwehr Stadland statt.
Als Szenario wurde eine durchaus realistische Verkettung von Umständen konstruiert. Der Führer einer landwirtschaftlichen Maschine, übersieht beim Einfahren in einen landwirtschaftlichen Weg einen Fußgänger. Der Trecker überrollte dabei die Person und klemmte diese unter dem linken Vorderrad ein. Als ein Pkw-Fahrer als Ersthelfer gerade anhalten wollte, ereignete sich ein Folgeunfall wobei beide Fahrer in ihren Fahrzeugen eingeklemmt worden sind.
Die Koordination der Einsatzkräfte und die schnelle und zugleich schonende Rettung nach dem sogenannten „Hamburger Model“ war die Hauptaufgabe der Feuerwehr und des Rettungsdienstes. Um mehr Spannung und Stress in die Übung zu bekommen wurde unter einem der beiden verunglückten Fahrzeuge eine Rauchpatrone gezündet. Nun musste die Brandbekämpfung und die schnelle Rettung zeitgleich ablaufen. Solche Szenarien werden durchgeführt um den Puls der Beteiligten hoch zu halten, damit man ruhiger bleibt, wenn es in der Realität zu solch einem Ereignis kommt. Zum Abschluss der Übung wurden Fehler besprochen und Kritik an Maßnahmen geäußert. Solche Einsatznachbesprechungen werden auch nach realen Einsätzen durchgeführt. Sie dienen der ständigen Verbesserung der Einsatzabläufe und gehören schon lange zum Qualitätsmanagement.
Alle eingesetzten Kräfte hatten großes Interesse und Spaß an dieser Übung. Die Kräfte der Feuerwehr opferten wie so oft ihre Freizeit um sich weiterzubilden und Erlerntes zu festigen. Für den Rettungsdienst war diese Übung ein besonderes Ereignis, denn die eingesetzten Kräfte befinden sich zum Teil in der Ausbildung zum Rettungsassistenten und zum Notfallsanitäter. Die Auszubildenden wurden hierbei von ihrem Praxisanleiter und einem erfahrenen Notarzt begleitet.
Der Rettungsdienst Wesermarsch freut sich auf weitere spannende Fortbildungen und Übungen, gemeinsam mit unseren Partnern der Hilfsorganisationen, Polizei, Feuerwehr oder dem THW, in diesem und in den kommenden Jahren.
O. Stöcker
Praxisanleiter